Wie Fritzens zum Friedhof kam

Friedhofsweihe

Bis zum Jahre 1942 hatte Fritzens wohl eine Kirche jedoch keinen Friedhof. Seelsorglich wurde die Gemeinde von Baumkirchen aus betreut. Die Verstorbenen wurden daher auf dem Friedhof in Baumkirchen bestattet. Dies gab bereits Anfang des vorigen Jahrhunderts bei Begräbnissen immer wieder Anstände, da auf dem Baumkirchner Friedhof Platzmangel herrschte. So hat beim Begräbnis der Leachnerbäuerin der Baumkirchner Messner den Fritznern hingeworfen. „Baut euch selbst einen Friedhof!“


Seitdem ist es in Fritzens um die Errichtung eines Friedhofes nicht mehr ruhig geworden. Mit dem Friedhof kam auch der Bau eines Widums zur Sprache. Der damalige Bürgermeister Andreas Abfalter hat bereits begonnen kleinere Beträge für das Vorhaben zu sammeln. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat jedoch das Friedhofsproblem weit in den Hintergrund.


Als im Jahre 1925 viele Fritzner starben, konnte für diese in Baumkirchen kaum noch Platz auf dem Friedhof gefunden werden. Den Ausschlag zum Bau eines eigenen Friedhofs in Fritzens gab jedoch folgendes Ereignis:


Am 18. März 1925 starb die alte Schusterbäuerin Frau Theresia Zimmermann geb. Giner aus Thaur im 80. Lebensjahr. Auf dem eisigen Weg zur Beerdigung nach Baumkirchen kam der Wagen mit dem Sarg vom Weg ab und stürzte in das so genannte Fritzner Loch. Mit einem Flaschenzug musste der Wagen mit dem Sarg wieder auf den Weg heraufgezogen werden. Die vielen Trauergäste aus Arzl, Thaur, Kolsass und Weer sparten nicht mit Spott, weil Fritzens nicht einmal einen eigenen Friedhof habe.


Daraufhin wurde es mit dem Bau eines Friedhofes und eines Widums ernst. Den Grund dafür spendete der Bacherbauer.


Am 14. November 1926 konnten sowohl der Friedhof als auch das Widum eingeweiht werden. 


Adolf Höpperger

Chronist in Fritzens


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10.11.2021