Rudolf Meindl Krippenbauer aus Leidenschaft

Foto von Meindl Rudolf

Rudolf Meindl, von Beruf Automechaniker, kam mehr durch Zufall zum Krippenbauen und das kam so:

Zu Weihnachten 1993 besuchte er mit seinem Sohn die Krippenausstellung des Krippenbauvereins in Wattens. Begeistert von den schönen Exponaten, ließ ihn die Idee von einer selbstgebauten Weihnachtkrippe nicht mehr los. 

Die Firma, bei der Rudolf Meindl als LKW-Mechaniker beschäftig war, sperrte zu, so dass er arbeitslos war. Um die Zeit zu nützen, meldete er sich im Herbst desselben Jahres zu einem Krippenbaukurs in Wattens an. Die Arbeit mit den für ihn ungewohnten Materialien faszinierte ihn sofort. Aus der ersten im Kurs gebauten heimatlichen Krippe wurden gleich mehrere, die in der Familie als Weihnachtsgeschenke mit Begeisterung aufgenommen wurden. 

Um sein Können und die Fertigkeiten im Gestalten von heimatlichen wie auch orientalischen Krippen zu verbessern, besuchte Rudolf Meindl mehrmals Krippenbaukurse sowohl in Wattens als auch in der Krippenbauschule in Innsbruck. 

Da ihm das Bauen in den Kursen zu wenig war, schaute er sich nach einer geeigneten Werkstätte um, in der er auch während der kursfreien Zeit sein Steckenpferd reiten konnte.  Nach und nach richtete sich Rudolf Meindl auf engem Raum im ehemaligen Kinderzimmer eine Krippenwerkstätte mit allen notwendigen Werkzeugen und Maschinen ein.

Dass Rudolf Meindl ein begabter Krippenbauer ist, sprach sich in Fritzens herum. Bald kamen Aufträge für heimatliche und orientalische Krippen, die er mit großem Können zur vollen Zufriedenheit der Besteller erfüllte. So stehen heute allein in Fritzens 38 „Meindlkrippen“. Aber nicht nur für Fritzner baute Meindl Krippen. Seine Krippen fanden den Weg nach Südtirol und bis nach Bayern.

Die Vielfalt der Krippen von Rudolf Meindl überrascht immer wieder. Er begnügt sich nicht mit der traditionellen Krippenbauweise mit Tiroler Bauernhäusern beziehungsweise Almen oder der typischen orientalischen Krippe. Er stellt sein Weihnachtsgeschehen in ein Straußenei, eine leere Bierdose, in ausgehöhlte Kerzen oder auf überdimensionale Stockschwämme.

In den letzten Jahren hat Rudolf Meindl allein hundert traditionelle Krippen geschaffen, und sein Kopf ist voller Plänen, die er alle noch verwirklichen will. 

Adolf Höpperger
Chronist in Fritzens

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15.09.2021