Fritzner Dachplatten

Fritzner Dachplatten

Im Jahre 1928 gründete Johann Angerer von Volders im Unterdorf eine Zementwarenerzeugung. Seit 1935 waren seine Brüder Hermann und Benedikt Angerer Inhaber dieses Betriebes und erzeugten in der Hauptsache Dachplatten, Zaunsäulen, Zementrohre und Brunnentröge. Die Bodenplatten für die 1933 neu errichtete Kirche wurden von Johann Angerer geliefert. Es waren rote und graue im Karomuster verlegte 30 mal 30 cm große Betonplatten.  

Besonders nach dem 2. Weltkrieg war die Nachfrage nach Dachplatten groß, da viele Gebäude beschädigt waren und eine rege Bau- und Siedlungstätigkeit begann. 

Aus der an den Standort unmittelbar angrenzenden Schottergrube, heute Wohnanlage Sonnenhang, konnte der zur Herstellung der Betonwaren benötigte Sand gewonnen werden.  Ein weiterer Vorteil des Standortes war die Nähe zum Bahnhof. Ein Stichgleis zum Betrieb wurde wieder aktiviert. Damit war es möglich, die Dachplatten per Eisenbahn bis in den Pongau (Land Salzburg) und in das benachbarte Bayern  zu liefern. 

Hermann und Benedikt Angerer teilten in den 1950er Jahren den Betrieb auf zwei Betriebe auf. Hermann erzeugte ausschließlich Dachplatten und Betonrohre, während im Betrieb von Benedikt neben Dachplatten auch Brunnentröge, Boden- und Gartenplatten, Zaunsäulen und Grenzsteine hergestellt wurden. 

Trotz Anschaffung einer halbautomatischen Dachplattenfertigung im Jahre 1967 wurden der industrielle Mitbewerb und die alternativen Dacheindeckungen immer spürbarer, so dass beide Betriebe im Jahre 1985 wegen Unrentabilität stillgelegt wurden.

Hermann Angerer war von 1956 bis 1974 Bürgermeister von Fritzens. 

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17.03.2022