Fritzens – im Wandel der Zeit

Fritzens

Im Mittelalter und weit bis in die Neuzeit herauf bestand Fritzens hauptsächlich aus den Bauernhöfen im Dorfkern und den Außenhöfen. 1840 zählte Fritzens 222 Einwohner, das waren 33 Familien, die in 31 Häusern lebten. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts trat eine entscheidende Veränderung ein. Mit dem Bau der Eisenbahn, der Ansiedlung der Fa. D. Swarovski und der Modernisierung der Papierfabrik in Wattens, sowie der Gründung des Tonwerkes 1899 in Fritzens begann der Zuzug von Arbeitskräften. Es wurden die ersten Arbeiterwohnhäuser auf dem Areal des Tonwerkes im Unterdorf errichtet. Die Bevölkerung wuchs von 281 Einwohnern im Jahre 1900 auf 812 im Jahre 1951.


Der grundlegende Wandel des Dorfes begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg. 1952 erwarb die Fa. D. Swarovski ein größeres Grundstück am Meningweg, auf dem drei Vier- und zwei Sechsfamilienhäuser mit Gartenanteil errichtet wurden.


Mit dem Kauf des Hubertushofes im Jahre 1953 erwarb die Fa. D. Swarovski weitere landwirtschaftliche Grundstücke im Norden des Ortszentrums, die in Bauland umgewidmet wurden. Dies war nahezu die gesamte Fläche zwischen Farbentalerweg und Bergstraße, sowie Grundstücke am heutigen Föhren-, Hubertus- und Terfnerweg. Die Parzellen umfassten ca. 1000 m². Darauf wurden durchwegs Einfamilienhäuser errichtet. Diese wurden dann an die Beschäftigten des Betriebes vermietet beziehungsweise verkauft. Oder die Siedler, die Arbeitnehmer bei Swarovski waren, kauften die Grundstücke dem Betrieb ab und bauten die Häuser selbst. Schließlich bestand noch die Möglichkeit, dass die Siedlungsgenossenschaft „Landheim“, in der Bund, Land und D. Swarovski zusammengeschlossen waren, die Siedlungshäuser baute.


Mit Ausnahme von zwei Wohnblöcken am östlichen Ende des Meningweges, hat man sich sehr bemüht, den dörflichen Charakter des Ortes zu erhalten. Im Laufe der Zeit gingen nahezu alle Häuser in das Eigentum der Bewohner über. 

Die Grundzusammenlegung um 1970 erschloss weiteres Bauland im Osten von Fritzens. Um diese Zeit wurde die ehemalige Schottergrube nördlich des Bahnhofes wegen Unrentabilität stillgelegt. Damit ergab sich die Möglichkeit, diese Fläche und das Feld bis hinauf zur Dorfstraße in Bauland umzuwidmen. In der Schottergrube entstand die Wohnanlage „Sonnenhang“, auf dem Feld darüber die Siedlung am Bichlweg.

In den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts wurden östlich der Bergstraße am Seitweg und im Osten des Dorfes nördlich des Terfnerweges im Rahmen des Tiroler Grundbeschaffungsfonds weitere Bauparzellen erschlossen und an Fritznerinnen und Fritzner zu äußerst günstigen Bedingungen vergeben. 

Heute umfasst das Ortsgebiet 521 Häuser in denen 2.296  Personen wohnen.


Adolf Höpperger
Ortschronist in Fritzens

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12.05.2022