Der Ansitz Fritzenheim

Der Ansitz Fritzenheim

Der Ansitz Fritzenheim wurde zum Bahnhofsgebäude umgebaut und im Jahre 1969 nach der Fertigstellung des neuen Bahnhofsgebäudes abgerissen. 

Die Geschichte des Ansitzes lässt sich aus den Aufzeichnungen des Arztes Paul Weinhart zu Thierburg und Vollandsegg bis ins 16. Jahrhundert verfolgen. In seiner um das Jahr 1680 verfassten Beschreibung der Weinhartschen Güter teilt er vom „adelichen Ansitz Fritzenhaimb“ mit, dass ihn um 1569 der Schwazer Berggerichtsschreiber Melchior Obrist besaß.

Wer den Ansitz erbaut hat, ist nicht bekannt. Früher soll an dieser Stelle das Anwesen „Zum Fischer“ gewesen sein. Der habe mit seinen Knechten die Fischerei auf dem Inn ausgeübt. Wann der Umbau erfolgt ist, ist ebenso unbekannt. 

Nach dem theres. Kataster 1775 hatte dieser Ansitz Behausung mit Zubehör, Badstube und 19 582 klf, das sind rund 7,5 ha Grund.

Melchior Obrist verkaufte den Ansitz an Jakob Viechter, der 1632 den Besitz wieder an seinen gleichnamigen Sohn übergab. Dieser verkaufte ihn an den Bürger und Fronweger Martin Riedmüller in Hall. Durch dessen Sohn Philipp, der in das Wiltener Kloster eintrat, bekam das Stift Wilten den Ansitz. 

1668 wurde Fritzenheim an Thomas Ostner verkauft. Von dessen Sohn Andrä Ostner kaufte im Jahre 1680 Paul von Weinhart den Besitz samt Fischereirecht und der Innüberfuhr. 

Bis zum Bau der Eisenbahn im Jahre 1857/58 verblieb der Besitz in den Händen derer von Weinhart.

Im ersten Stockwerk dieses Ansitzes befand sich eine Hauskapelle, welche von den Fritznern viel besucht und daher bald zu klein wurde. Martin Riedmüller ließ an der Nordseite des Ansitzes eine Kirche anbauen, welche am 5.August 1648 zu Ehren des hl. Johannes des Täufers geweiht wurde. Diese Kirche musste dem Bahnbau weichen. 

In der Hauskapelle war ein vom Volk hochverehrtes Gnadenbild aufbewahrt, das „Heilige Fritzner Haupt“. 

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28.04.2022