Das Tonwerk in Fritzens

Tonwerk Fritzens

Als Rohstoff für die Erzeugung von Ziegeln und Dachplatten wurde ein grauer Ton benützt, dessen Alter von rund 28 000 Jahren in die dritte Eiszeitperiode fällt. Dies wurde durch seltene Funde, wie Sanddorn- und Latschenzweige sowie   Fischreste erwiesen. Das ist auch ein Hinweis darauf, dass es in dieser Eiszeit längere Wärmeperioden gab. Der Ton wurde durch Gletscherwasser im „Inntalsee“ abgelagert.

1898 wird mit dem händischen Tonabbau begonnen. Die Hauen dazu wurden speziell im Stubai geschmiedet. 150 Saisonarbeiter aus dem Friaul erzeugten mit Handschlag Normalziegel (25x12x6,5 cm), trockneten sie an der Luft, brannten diese mit Holz in einem mit Erde bedeckten Feldofen, damit wird das Ziegelwerk aufgebaut. In der Folge wird in einem ovalen Ringofen, in welchem mit Feinkohle als Brennstoff das Feuer wandert, gebrannt. 

1900 werden mit zusätzlichem Ton aus Gnadenwald Dach- und Turmziegel erzeugt. 

1908 wird die erste Seilbahn Tirols zur Beförderung des Rohstoffes von der Lehmgrube in das Tonwerk in Betrieb genommen.

1926 ist das Werk für die damalige Zeit ein Großwerk zur Ziegelherstellung. Täglich werden bis zu zehn Waggon Ziegel versandt. 

1942 ersteht Georg Hochenburger den Betrieb.

Weil der Fritzner Ton zu sandig (also zu mager) ist, wird ab 1949 Lehm aus Pertisau und ab 1968 solcher aus der Gegend um Landshut in Bayern zugemischt. 

Im Jahr 2001 wird aus wirtschaftlichen Gründen die Ziegelproduktion eingestellt. 

Als zweites Standbein beginnt man 1954 mit der Betonwarenerzeugung. Der dazu benötigte Schotter wird seit 1955 nördlich des Tonwerkes abgebaut. Besonders die Eiprofilrohrherstellung erwies sich als sehr erfolgreich.

 Ab 1970 werden Betonfertigteile produziert so z. B.  16 m lange Betonelemente für den Brücken- und Hallenbau. 

1978 erfolgt die Beteiligung der Fa. Baubeton.

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01.02.2023