Das Heilige Fritzner Haupt

Fritzner Haupt

Im Jahre 1637 zogen die Fischer Riedmüller und Lener ein Haupt aus dem Inn, das von einem zerstörten Kruzifix oder „Herrn im Elend“ stammte. Riedmüller brachte es in sein Haus und stellte es auf einem Brett über der Stubentür auf. Seine Hausleute brachten dem Hl. Haupt keinerlei Andacht entgegen, darum trug er es zur besseren Verehrung in die Pfarrkirche nach Baumkirchen. Zu seinem Erstaunen jedoch stand es am nächsten Tag wieder an seinem Platz in der Stube. Er trug es wieder nach Baumkirchen und wieder stand das Haupt am folgenden Tag an seinem alten Platz. 

Jetzt begann man das Haupt zu verehren. Alle, die es nicht verehrten, wurden mit Kopfschmerzen gestraft. Das hat besonders ein gewisser Redler erfahren müssen. Nachdem er frevelhaft dem Christuskopf seinen Hut aufgesetzt hatte, überfielen ihn schreckliche Kopfschmerzen, die erst nachließen, nachdem er seine Tat bitterlich bereut hatte. Dies sprach sich unter der Bevölkerung herum. Viele nahmen bei Kopfschmerzen beim Haupte Zuflucht. Weil immer mehr Leute in Riedmüllers Stube kamen, brachte man es in das Johanniskirchlein im Ansitz Fritzensheim und stellte es dort in einem eigens dafür gefertigten Tabernakel auf. Hier begann das Hl. Haupt sogleich mit vielen Gnaden und Wohltaten zu wirken.

In einer alten Chronik erzählte Gnaden und Wohltaten 

des Hl. Fritzner Hauptes

Anna Angererin war die Erste, die eine solche Wohltat erfahren hatte. Als sie im September 1744 mit einer Dienstmagd zum Inn gegangen war, um Wasser zu schöpfen, ist sie hineingefallen und eine ganze Viertelstunde im Inn getrieben. Nachdem sie ein Fischer herausgezogen hatte, gab sie kein Lebenszeichen mehr. Erst als ihr Vater eine Messe zu „Unseres Herrn Haupt“ versprach, rührte sie sich und nach wenigen Tagen war sie wieder frisch und gesund.


In Absam hat 1745 ein wilder Ochse einer Witwe die Schulter ausgestoßen. Als man diese wieder eingerichtet hatte, bekam die Frau am dritten Tag solche Schmerzen, dass sie glaubte, ihre letzte Stunde habe geschlagen. Nachdem sie inbrünstig zum gnadenreichen Haupt von Fritzens gebetet hatte, schlief sie ganz tief ein. Als sie erwachte, waren die Schmerzen weg.


Im Jahre 1745 wurde Frau Weinhart von Fritzensheim zu einer Frau in Geburtswehen gerufen. Als sie sah, dass diese samt dem Kind sterben würde, riet sie ihr, sie solle zu Unseres Herrn Haupt in Fritzens beten. Inzwischen wollte sie ein Haupt ähnlich dem von Fritzens nachformen und ihr bringen, dass sie es berühren könne. Kaum hatte die Wöchnerin das nachgebildete Haupt berührt und geküsst, wurde sie glücklich entbunden.

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01.11.2022