40 Jahre Volksbühne Fritzens

Volksbühne Fritzens

Bereits in den Jahren zwischen 1953 und 1963 bestand in Fritzens ein Theaterverein, der unter der Spielleitung von Alois Bauer neben Bauernschwänken z. B. „Der 7. Bua“ auch ernste Volksstücke wie „Kain“ zur Aufführung brachte. Mit dem Tod von Alois Bauer, aber auch mit dem Anbruch des Fernsehzeitalters hörte das Theaterspielen in Fritzens auf, bis sich in den späten siebziger Jahren die Jungbauern der Fritzner Theatertradition erinnerten und zu verschiedenen Anlässen lustige Einakter, wie „Der Teufel in der Mehltruhe“ aufführten. 

Dieses Theaterspielen fand in der Fritzner Bevölkerung großen Anklang, so dass 1981 die Voksbühne Fritzens mit Obmann Norbert Kogler und Spielleiter Adolf Höpperger aus der Jungbauernschaft hervorging. 

Mit dem Schwank „Liebe und Blechschaden“ debütierte die neu gegründete Bühne im Frühjahr 1982 mit großem Erfolg. Fini Zanon und Gerlinde Elsässer vom ehemaligen „Fritzner Theaterverein“ gehörten wieder dem neuen Ensemble an.

Wie schon in den sechziger Jahren war wieder die Bühne im Saal des Fritzner Hofes die Bretter, die die Welt bedeuten. Das Problem lag und liegt darin, dass dies der einzige Saal im Dorf ist. In ihm finden alle größeren und kleineren Feste und Feiern von der Taufe bis zum Totenmahl, aber auch Bälle und Versammlungen statt, so dass, Dank dem Entgegenkommen der Wirtsfamilie Kastner-Marsoner, jeweils im Frühjahr und im Herbst an zwei Wochenenden gespielt werden konnte.

Dem Lustspiel „’S schwarze Fleckerl“ folgte das erste Volksstück „Der dürre Baum“. Damit wollte Spielleiter Adolf Höpperger einen Akzent setzen, um nicht dem „Löwinger-Klischee“ zu verfallen. Seiner Ansicht nach ist Volkstheater Kultur auf dem Lande, die aus dem Volke kommt und für das Volk ist. Und das ist mehr als der versoffene Bauer und die dralle Magd. So wechselten sich durch die Jahre Lustspiele wie „Die 3 Eisbären“ oder „Thomas auf der Himmelsleiter“, mit ernsten Stücken wie „Groamatzeit“ oder „Der Weibsteufel“ ab. 

Bei den Lustspielen achtete der Spielleiter stets peinlich darauf, dass der Scherz nicht zu derb wurde oder gar unter die Gürtellinie rutschte. Aber auch an den lockeren Boulevard wagte man sich mit den Kriminalkomödien wie „Hände hoch, Miss Kitty“ oder „Die Falle“. 

Mit „Der Brandner Kaspar schaut ins Himmelreich“ wurde zum 10jährigen Bestandsjubiläum ein Höhepunkt gesetzt. 

Nach fast 20jähriger Tätigkeit als Spielleiter nahm Adolf Höpperger Abschied von dieser verantwortungsvollen Aufgabe. Ihm folgte Doris Heim-Weidner als Spielleiterin nach. Auch unter ihrer Leitung wurde die Tradition des Wechsels zwischen Ernstem wie „Besuchszeit“ von Felix Mitterer, Komödie wie „35 Ansichtskarten“ und Boulevard „Laras Plan“ fortgesetzt.

Mit Andrea Angerer hat Jahren nun die dritte Generation die Spielleitung übernommen. Mit dem Stück „Nebelreißen“ von Ralph Wallner betrat sie mit den Bühnen Westendorf und Kössen neuen „Bühnenboden“.

Die Volksbühne Fritzens ist stets darauf bedacht, dem Zuschauer gute Unterhaltung und qualitätsvolles Theater zu bieten. Sie hat sich einen festen Platz im Fritzner Kulturgeschehen und ein begeistertes Stammpublikum erspielt.


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24.11.2021